Laudation: Prof.Dr. Dietmar Schillig

Bericht: Schwäbischen Zeitung : Margret Welsch

Bericht: Schwäbischen Zeitung : Margret Welsch               Text: Zeitungsauschnitt oben

Siegbert Maier steht vor seinen neuesten Arbeiten in der Volksbank Weingarten.

WEINGARTEN (wel) - Landschaften, Gräser, Fossilien – breit ist das malerische Spektrum von Siegbert Maier, vielfältig die verwendeten Techniken. Vor einer Woche achtzig geworden, widmet ihm die Volksbank Weingarten nun eine Ausstellung, die Werke aus knapp 50 Jahren künstlerischem Wirken zeigt. Zur Vernissage am Montag kamen viele Freunde und Weggefährten.

Siegbert Maier ist der letzte Gast der Galerie der Volksbank Weingarten. Ab Mitte Juli firmiert das Bankhaus unter dem Namen VR-Bank Ravensburg-Weingarten. Hausherr Artur Kopka eröffnete die 129. Ausstellung im Hause, die Retrospektive von Siegbert Maier, mit dem Hundertwassersatz: „Natur ist schön, Kunst ist schön, beides gehört zusammen.“Was in Gänze auf den 80jährigen, in Weingarten lebenden Künstler zutrifft. Speist sich doch Maiers künstlerisches Schaffen aus intensiver Naturbeobachtung bis hin zu feinsten pflanzlichen Strukturen. Zu sehen in seinen bekannten Gräser-Aquarellen, typische Maier möchte man sagen, die auch in der Ausstellung „Kunst 2010 des Landkreises Ravensburg“vertreten waren. Dafür hat der Künstler eine eigene Methode der Vertreibungstechnik entwickelt, die eine frappierende Plastizität in die Bilder zaubert.

Als Themenmaler bezeichnet sich Siegbert Maier, der so lange an etwas tüftelt und feilt, bis er eine Souveränität im Ausdruck erreicht. Dann zieht er weiter zu neuen Sujets: Landschaften, Zeichnungen von Fauna und Flora, Tuschemalerei, Fossilien, die Maier so passioniert malt, wie er sie sammelt. Ein kleiner Teil seiner Fossiliensammlung ist ebenfalls in der Volksbankgalerie zu sehen. Es frappiert die Vielfalt von Stilen der 52 Bilder aus 47 Jahren. Landschaften in Öl und Acryl kontrastieren mit Lasur-Aquarellen von Früchten und Blumen. Bambusrohre in minimalistischer Tuschemalerei mit feinsten Grafitzeichnungen. Hechelmann gehört zu Maiers künstlerischen Wegbegleitern genauso wie die Hochschullehrer Bodemeyer und Kaiser.

Nie nach Moden geschielt Mit Horst Kalbhenn verband Siegbert Maier eine langjährige Ateliergemeinschaft. Sein Laudator, der emeritierte Professor Dietmar Schillig, bescheinigte Siegbert Maier, nie nach Moden geschielt, sondern konsequent der Natur in ihren vielen Facetten künstlerischen Ausdruck verschafft zu haben. Symbolisch griffen die Pflanzendarstellungen Grundprobleme unserer Zeit auf, immer komplexer werdende Strukturen und deren Vernetzung in sämtliche Daseinsbereiche – abstrahiert in Maiers neuesten Bildern „Grenzenlose Kommunikation“und „Der rote Faden“. Mit der Arbeit „Auf der Flucht“bricht sich Zeitgeschichte in Maiers künstlerischem Schaffen berührend Bahn.

Die Retrospektive zum 80. Geburtstag von Siegbert Maier läuft noch in der Volksbank Weingarten bis 28. Juli.

 

 

 

Laudato:Eberhard Heurich

Bericht: Schwäbische Zeitung:Wolfram Boog

 Siegbert Maier stellt aus, Pinselzeichnung-Malerei in der Alten Kirche

In der Alten Kirche Mochenwangen gibt es zurzeit außergewöhnliche Bilder zu bewundern. Siegbert Maier, gebürtig aus und auch wohnhaft in Weingarten, hatte auch schon andernorts in der Region ausgestellt, in die Alte Kirche kam er mit seinen Bildern jetzt durch die Ermunterung durch seinen Mochenwangener Künstlerkollegen Gerhard Hillmayr. Siegbert Maier hatte schon als Kind den Drang zur Malerei, erlernte nach seiner Schulzeit aber den Elektrikerberuf, und blieb diesem im Prinzip auch ein Berufsleben lang treu. Die Malerei aber ließ ihn nie ganz los und jetzt, im beruflichen Ruhestand, kann er sich seiner Kunst ausgiebig hingeben.

Seine Bilder sind durchweg Aquarelle, nur erkennt man dies auf den ersten Blick überhaupt nicht, höchstens bei seinen Frühwerken der Landschaftsmalerei, von denen auch ein paar Exemplare in der Ausstellung zu sehen sind. Die überwiegende Zahl von Bildern stellen Gräser aller Arten dar, flüchtig hingeschaut könnte man sie in ihrer Exaktheit zunächst für gut gestaltete Farbfotografien halten. Siegbert Maier hat dafür eine möglicherweise auf der Welt einmalige Maltechnik entwickelt: Auf dicken Karton als Grundlage malt er unter Verwendung von stark wässriger Farbe erst einen Hintergrund, dies kann flächig einfarbig oder farbverlaufend sein, gelegentlich findet man auch Streifenmuster nach der Art eines Gardinen-Stores vor. Wenn dies vollkommen durchgetrocknet ist, werden mit langhaarigem Flachpinsel Grashalme in einem Zug, mal exakt gerade, mal in elegantem Bogen darüber gemalt. Räumlich erscheinen diese auf dem Bild, weil der Künstler dazu den Pinsel vorher immer links in hellere und rechts in dunklere Farbe taucht. So wirken die Bilder auch immer wie im Lichteinfall von der linken Seite. Während der Flachpinsel bei den Halmen schmal übers Bild gleitet, geht er aus dem Halm heraus erst in die Breitseite über und dreht dann langsam wieder zurück, wenn es gilt für Gräser typisch lanzettförmige Blätter aufs Bild zu bringen. Auch hierbei arbeitet der Künstler mit starker Wasserverdünnung der Farben, und dies hinterlässt sowohl längs der Halme als auch der Blätter dann naturgetreue Längsstreifen: „Vertreibungstechnik“ nennt Siegbert Maier diese von ihm entwickelte Methode; eigentlich eine Weiterentwicklung der chinesischen Tusche-Malerei, aber während sich diese auf wenige Elemente beschränkt, kann ein Maiersches Grasbild schon einmal aus bis zu tausend Einzelpinselstrichen entstanden sein. Deutlich weniger Pinselstriche sind es allerdings auf Maiers Bambus-Bildern: Mit breitem Rundpinsel entstehen hier über die ganze Bildhöhe mit einem einzigen Pinselansatz Bambusstangen, kurze Stopps und wechselnder Druck auf den Pinsel lassen getreu der Natur die bambus-typischen Knoten entstehen.

Ideen zu seinen Bildern holt sich Siegbert Maier in der Natur: Er prägt sich die optischen Eindrücke so gut ein, dass er zuhause dann möglichst originalgetreue Bleistiftskizzen anfertigen kann. Erst dann geht es über die Wahl und das Mischen der Farben, um bestimmte Stimmungen ins Bild zu bringen, freilich auch mit der dem Künstler zustehenden künstlerischen Freiheit, ans Werk wie oben beschrieben; und dies tut Siegbert Maier mit Freude und großer Leidenschaft. Er schließt jedoch nicht aus, sich demnächst eventuell malerisch auch neuen Motiven zuzuwenden: Vielleicht könnten es Fossilien sein, solche sammelt er schon seit längerem, auch mit Leidenschaft.

Die wunderschönen Grasbilder kann man in der Alten Kirche Mochenwangen noch am kommenden Samstag und Sonntag jeweils 14 bis 17 Uhr bewundern. Bei Gefallen kann man sie auch kaufen.

 

Neue Ausstellung im Agenda-Treff

Im Agenda-Treff Oberstadt ist bis
Ende Oktober eine neue Ausstellung
zu sehen. Der bekannte Weingartener
Künstler Siegbert Maier zeigt "Pinselmalerei
mit Tusche und Wasserfarben".
Die Ausstellungszeiten sind mittwochs
15 bis 17.30 Uhr und freitags 10 bis
12.30 Uhr.

Den Hauptteil der Ausstellung bilden
Bambusbilder in schwarzer Tusche.
Die japanische Tuschmalerei inspirierte
hier den Künstler zu einem eigenen Stil
mit neuen Materialien. Das Ergebnis ist
beeindruckend. Wie hier mit wenigen
Pinselstrichen eine Bambuspflanze dargestellt
wird, zeugt von überragender
technischer Meisterschaft. Diese Meisterschaft
wird auch bei den drei Gräserbildern
deutlich, die in Grüntönen gehalten
sind. Durch die ""Nass in Nass"-Technik
entsteht ein überraschend räumlicher
Eindruck. Auch hier hat Siegbert Maier
einen ganz eigenen Stil und eine ausgefeilte
Technik entwickelt.
Dieselbe Technik findet sich in den "Farbspielen", die
abstrakt mit Farbnuancen arbeitet. Insgesamt
eine Ausstellung, die Sie sich nicht
entgehen lassen sollten.

Text: Bernd Hafenbrak

Laudatio:Frau Dr. Eva Schmidt

Ausstellung Siegbert Maier - Eröffnung am 21.5.2011

im Agenda-Treff Weingarten-Oberstadt

Gräser, Bambusbilder fallen sofort ins Auge, wenn man die Ausstellung von Siegbert Maier betritt. Was auf den ersten Blick wie eine Fotografie aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Gemälde, das den Charakter von Gräsern und Bambuspflanzen und insbesondere deren rhythmische Bewegung im Wind mit einer staunenswerten Pinseltechnik betont. Das Werk von Siegbert Maier stellt Rhythmus bildlich dar, die Malerei wird zu Musik.

Jazz4Fun durfte die Eröffnung der Ausstellung begleiten und den anschließenden gemütlichen Hock musikalisch umrahmen. An diesem Tage konnten wir viele neue "Fans" in unsere Kundendatei aufnehmen. Die Bilder, deren Rhythmus und die entspannte Atmosphäre der Vernissage haben  uns Musiker beflügelt, bei den Improvisationen spürte man den Spielwitz und die Spielfreude wir selten.

veröffentlicht um 21.10.2011 12:44 von Wolfgang Krapf

Laudatio:Artur Kopka

Bericht: Schwäbische Zeitung Margret Welsch

Der Künstler Siegbert Maier vor seinen Werken in der Volksbank in Weingarten.(Foto: Margret Welsch)

Der Künstler Siegbert Maier verschafft Gräsern einen großen Auftritt

(WEINGARTEN/sz) So meisterlich seine Technik, so bescheiden sein Sujet. Siegbert Maier malt Gräser, Schilf Bambus. Realistisch, filigran, poetisch. Seine dritte Ausstellung in der Volksbank ist eine Hommage an die unscheinbare Natur, die nicht in Farben schwelgt, die aber Tier und Mensch ernährt und bei näherer Betrachtung fasziniert.

Von unserer Mitarbeiterin  Margret Welsch

Die Bilder von Siegbert Maier erschließen sich nicht dem flüchtigen Blick. Erstmal steht man wie vor einer Wand. Einer Schilfwand, die mehr zu verbergen als zu offenbaren scheint und weder Durchblick noch Horizont gewährt. Auf den zweiten Blick aber öffnen sich die grün-gelben Undurchdringlichkeiten. Wird dem Betrachter Tiefe, Schattenspiel, Bewegung gewahr. Halmmassen drängen nach oben. Nicht jeder schafft es. Mancher bleibt geknickt auf der Strecke. Ihnen verschafft Maier einen Auftritt. Ihre Ähren und Kronen sind es, die nassforschen Senkrechtstart durchbrechen und Spannung und Komplexität ins Spiel bringen.

Der penible Zeichner und Beobachter, der durch die Schule von Hechelmann, Kalbhenn, Kaiser und Bodemeyer ging, hätte auch Rosen malen können, Prachtblüten, die man sich vielleicht lieber über’s Sofa hängen würde. Aber der Naturmensch Maier hat sich der Unscheinbarkeit von Gräsern verschrieben. Ihr subtiles Farbspiel bannt er. Er malt „Bilder in einem Guss“ wie Laudator Artur Kopka bei der Vernissage am Freitag sagte. So kühn wie akribisch mit der Nass-in- Nass- Farbvertreibungstechnik, die keine Patzer verzeiht. Drei seiner Aquarelle haben es in die jurierte Kreiskunstausstellung 2010 geschafft. Es geht ihm dabei nicht nur um das Abbilden und Durchdringen seines Malsujets. Er will auf die anspruchslose und unverwüstliche Vegetation aufmerksam machen, die ein Großteil der Erdoberfläche bedeckt und Tier und Mensch ernährt. Auch mit der alten Kulturpflanze Bambus ist das so. Sie präsentiert Maier grafischer, strenger, reduzierter mit Tusche-pinsel-Zeichnung, die japanischer Kalligrafie nachempfunden ist.

Farbimpressionen schließlich runden die Ausstellung ab. Sie lassen das vorherrschende Grün in die Fülle der Regenbogenfarben münden. Und sie deuten an, wohin der Weg des 73-jährigen Künstlers gehen könnte: Ins Abstraktere und Buntere. Denn der Vorhang für die Gräsermalerei ist nach fünf Jahren gefallen. Nach Landschaften, Fossilien und Schilf sucht Siegbert Maier nun neue Herausforderungen.

(Erschienen: 07.11.2010 16:00

Weingarten im Blick  November 2010

Ausstellung: Siegbert Maier in der Volksbank

Der Weingartener Künstler Siegbert Maier stellt bis 10.
Dezember 2010 eine Auswahl seiner Bilder zum Thema „Gräser”aus.
Die Vernissage fand am Freitag, den 5. November 2010
in der Volksbank Weingarten statt.

Der Künstler befasst sich schon über einen längeren Zeitraum mit dem Thema Gräser
und Bambus. Während er seine Ausstellung in der Volksbank vor fünf Jahren
dem Thema Bambus widmete, setzte er seine Arbeit in den folgenden
Jahren mit Schilfbildern fort. Dazu entwickelte er eine besondere Technik, mit
Wasserfarben auf Karton dicht an dicht stehende Halme und Rohre darzustellen.
Durch die frontale Sicht entsteht beim Betrachter der Wunsch, in den Hintergrund
einzudringen. Diese sehr eigenständige Darstellungsweise hat die Jury der großen
Kreis-Kunstausstellung 2010 bewogen drei dieser Werke auszuwählen. Zum
Thema Gräser und Bambus gehören auch einige Studien in Tusche und Wasserfarben,
die sich an fernöstliche Traditionen anlehnen, ohne sie kopieren zu wollen.
Nach den gedämpften Naturfarben erfreuen dann mehrere Farbimpressionen
das Auge. Auch hier wird teilweise mit Vordergrund und Hintergrund gespielt.
Ansehen lohnt sich!

Text: Bernd Hafenbrak
Bild: Bernd Hafenbrak

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Laudation:Pfarrer Erhard Schlenker

Ausstellung in der Volksbank Weingarten

Siegbert Maier zeigt eine beeindruckende Vielfalt

SCHWÄBISCHE  ZEITUNG
Montag, 19. September 2005 / Nr.217

WEINGARTEN (wel)  Es ist das zweite Mal, dass Siegbert Maier in der Volksbank ausstellt. Trat er vor acht Jahren hier mit seinen Fossilienbildern an die Öffentlichkeit, so sind jetzt Bilder und Zeichnungen der letzten 35 Jahre zu sehen.
Beeindruckend ist die Vielfalt der Stile und die Perfektion.
Siegbert Maier ist ein feinsinniger Mensch. Alles Laute, Schrille und Spektakuläre sind seine Sache nicht. Das wurde am Freitagabend bei der Vernissage deutlich. Und das erzählen seine Bilder auf Schritt und Tritt. Unscheinbares wählte der Naturliebhaber zu seinem Sujet: ein Blatt, eine Feder, ein Kieselstein, und bannte sie behutsam ins Bild: Transparent ins Aquarell. Detailverliebt, filigran in seine Zeichnungen. Und selbst bei den Landschaften in Öl ist die Farbe nie dick aufgetragen. Noch Wintermotive mit dräuendem Himmel haben etwas Lichtes. Sind harmonisch durchkomponiert. Von seinen neuesten Arbeiten, den "Farbspielen", einmal abgesehen, kommt die Farbe Rot so gut wie nicht in seinen Werken vor.
Am Anfang stand bei dem gebürtigen Weingärtler das Zeichnen. Das war vor fünfzig Jahren. Später folgten Malkurse bei Martin Arnold, Horst Kalbhenn und Friedrich Hechelmann, wo der Autodidakt die "Schule des Sehens" durchlief. Wo er wie er sagt, zeichnete bis zur reifen Frucht dieser Übung das "Baumstück". Detailgenau wie gescannt.
Unsteter Perfektionist 
Siegbert Maier ist ein Perfektionist. Er rastet und ruht nicht, er probiert und experimentiert, bis er einem Malproblem auf die Schliche kommt. Das kann Jahre dauern. Erhard Schlenker, ehemalige Pfarrer in Weingarten, der in die Ausstellung einführte, bescheinigte seinem Kunstfreund Maier "eine besondere Freude am Lösen kniffliger, handwerklicher Fragen", Zur technischen Meisterschaft brachte er es auch bei seinen neueren Aquarellen, den Bambus und Gräserbildern. Mit nur einem Pinselstrich zauberte er ungemein plastisch Bambusrohre samt Blätter und Zweige auf Karton, der wie feinstes Japanpapier wirkt. Nach der geknebelten Pixelmalerei nun ein erlösendes, raumgreifendes Bewegungsmalen. Durch Farbvertreibung entsteht Struktur und Spannung. Man hört geradezu den Wind durch den Bambushain rauschen. Was primär gegenständlich angelegt ist, verdichtet sich im "Ährenfeld' und im Bild "Halm an Halm" geradezu ins Abstrakte. Poetisch verspielt kommt diese Maltechnik dagegen in den "Farbspielen" daher. Nicht fehlen dürfen natürlich bei dieser Retrospektive die Ammonitenarbeiten des Malers und Fossiliensammlers aus den neunziger Jahren. Auch da bricht sich seine Experimentierfreude mit Materialien und Techniken Bahn. So unterschiedlich Maier's Stile sind, gemeinsam ist ihnen, dass sie auf Moden pfeifen, dafür lichte, stille Zeitlosigkeit atmen.

 Die Ausstellung von Siegbert Maier in der Volksbank dauert noch bis 14. Oktober 2005

Bericht:1993 Schäbischen Zeitung F. H.Leutkirch

Ausstellung Siegbert Maier in der Dresdner Bank

Versteinerte Spuren in Farbe und Struktur

Es ist nicht alltäglich, wenn ein Maler, zumindest für eine Phase seines Schaffens, ein einziges Thema in den Mittelpunkt stellt und dieses Thema in vielfältigen Variationen gestaltet. Siegbert Maier aus Weingarten verschrieb sich den Fossilien, den versteinerten Lebewesen aus den Urzeiten unserer Erde.
"Versteinerte Spuren" nennt Siegbert Maier seine Ausstellung, die bis zum 15. Oktober während der üblichen Schalterzeiten in der Dresdner Bank zu besichtigen ist. Auch die "Modelle" sind anwesend. Sie liegen in einer Vitrine.
Aber schon auf den ersten Blick zeigt sich Entscheidendes: Siegbert Maier geht es nicht darum, die Ammoniten, die Kopffüßer aus der Jurazeit einfach "abzumalen" und ihre spiralig aufgerollten und gekammerten Kalkgehäuse mit naturalistischer Genauigkeit darzustellen. Sein Anliegen ist vielmehr die Metamorphose des Gegenständlichen, die Verlebendigung dessen, was einmal Leben war. Seine "Spurensuche" dient nicht wissenschaftlichen, sondern künstlerischen Zielen.
Siegbert Maier erfüllt den selbstgewählten Anspruch im hohen Maße. Die Ammoniten wachsen gleichsam aus dem sorgfältig strukturierten Untergrund. Von Bild zu Bild wechseln die vorherrschenden Farbtöne, wandelt sich in kleinen, aber wesentlichen Details die kompositorische Anordnung. Die Farben dringen wie Licht in das Dunkel geschichtsloser Zeiten. Der Betrachter, wenn er sich nur ein wenig Zeit nimmt, spürt Leben, das auch ihn belebt und ermutigt.
Doch nicht nur Fossilien stellt Siegbert Maier aus. Andere "Abteilungen" geben Einblick in den künstlerischen Werdegang, der vor 30 Jahren mit Landschaftsbildern begann. Winterbilder vor allem, auf denen noch viel Schnee zu sehen ist. Zunehmende Reife zeigt sich in den atmosphärischen Impressionen von der Insel Juist und der Toskana. Die heimliche Liebe Siegbert Maiers jedoch gilt dem Abstrakten, dem absichtslos unbewußten Spiel mit Farbe und Form. Die dabei entstandenen "Kompositionen", wie sie Siegbert Maier ohne intellektuelle Schnörkel bezeichnet, atmen geheimnisvolles Leben, verbinden Licht und Raum.
 F.H.

Laudatio: Horst Kalbhenn

Bericht:1995 Schäbischen Zeitung

Ausstellung des Weingartner Künstler Siegbert Maier in der Volksbank

Bericht: 1972 Schwäbische Zeitung

Ausstellung in der Kreissparkasse in Saulgau 1972